Waldohreulen, die Jäger der Nacht
Vortrag und Exkursion mit großer Nachfrage
Wittenberg/Wartenburg, 11.11.2023 Unsere monatliche Veranstaltungsreihe geht weiter! Schon nach der ersten Werbekampagne zeichnete sich ein großes Interesse am Vortrag und vor allem an der Exkursion über die Waldohreulen im Landkreis ab. So war am Freitagabend (10. November) der Bugenhagensaal in Wittenberg mit über 50 Teilnehmenden bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein kleines Ornithologenteam um Nico Stenschke, Biologe und Leiter des Landschaftspflegehofs Dabrun, referierten über die Waldohreule.
Die Zuhörer*innen erfuhren, welche Eulenarten in unserer Region leben, wie sie sich beim Jagen verhalten und durch welche Flugeigenarten sie sich auszeichnen. Detailliert ging Nico Stenschke dann auf die zum Glück nicht gefährdete Waldohreule ein. Besonderer Schwerpunkt seines Vortrags war die Alters- und Geschlechtsbestimmung der Tiere. Das Team hinterfragt anhand von Theorien und des derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstandes die Bestimmungsmethoden und betreibt seit einiger Zeit eine eigene Studie, um neue Erkenntnisse zu eruieren und abzugleichen.
In der anschließenden regen Fragerunde wurden alle Neugierigen belohnt und eigene Erfahrungen mit Waldohreulen zusammengetragen.
Trotz großer Nachfrage konnte nur eine kleine Zahl von Interessierten an der Exkursion am Samstag (11. November) teilnehmen. So fanden sich am Nachmittag 15 Teilnehmende in Wartenburg ein, um an den Schlafplatz von Waldohreulen geführt zu werden. Bis zum Einbruch der Dunkelheit beobachteten sie durch Spektive und mit Ferngläsern die in den Tannen sitzenden und erwachenden Tiere zu. Die begeisterten Ornithologen erklärten anhand von Netzen und Ködern das Fangen von Eulen. Mit Einbruch der Dunkelheit flogen die scheuen Tiere aus und verzogen sich sehr rasch, um auf Jagd zu gehen. An diesem Abend ging sogar eine Eule ins Netz, wurde bewundert wie ein Star und von allen heftig fotografiert. Das Team beeilte sich, die Alters- und Geschlechtsbestimmung anhand der entsprechenden Federn und der Farbe des Federkleides zu demonstrieren, um dann das Tier zu beringen und unmittelbar wieder frei zu lassen. Durchgefroren, aber glücklich über diese besonderen Eindrücke löste sich die Veranstaltung anschließend auf. Durch die großzügigen Spenden der Teilnehmenden ist es wie angekündigt möglich, der Organisation „Pro Ring“ eine Spende für die Beringung von Vögeln zukommen zu lassen.
Nachfragen und Feedback an wolfgang.nebel@nabu-wittenberg.de
Text und Fotos: Wolfgang Nebel
